Stille Wasser, tief und neubarock
Bergsee - Am Ende einer Perlenkette der sechs kristallklaren Eiszeitseen von Klocksin bis Alt Gaarz schlängelt sich der Bergsee. Vom kleinen Badestrand an bietet sich eine etwa einstündige gut ausgeschilderte abwechslungsreiche Wanderung entlang einsamer Ufer und knorriger Baumriesen. Der Duft von Nadelgehölz zieht in die Nase, im Moos sitzen Pilze und die Laubbäume rascheln im Wind. Hier und da lockt eine einsame Badestelle. Wer das weiche spiegelklare Wasser erfrischt wieder verlässt, möchte glauben, er sei einem Jungbrunnen entstiegen.
Blücherhof - Wie ein Märchenschloß liegt Schloß Blücherhof als verschnörkelter Höhepunkt einer der besterhaltenen Gutsanlagen Norddeutschlands da. So diente es einst auch einem „Koenig“ als Sommersitz – dem Bonner Zoologen und Botaniker Koenig. Märchenhaft mutet auch an, dass dieser hier einen weißen Hirsch laufen ließ. Auch ließ er heute noch zu bewundernde exotische Gehölze wie Ginkgo und Korkbaum zu einem dendrologischen Park romantisch zwischen Teichen anlegen. Das neobarocke Portal mit Baldachin und Zwiebelturm ist russischer Zuckerwerk-Architektur nachempfunden. Heute lädt hier die spanische Surrealistin Rosalia de Meindorfer gern Gäste ein und im Spritzenhaus des Gutshofs ein kleines Café.
Vollratsruhe - Wer den wadenfreundlichen Miniberg zur trutzig auf einem Hügel gelegenen Wehrkirche erst erklommen hat, wird nicht nur mit einem phantastischen Ausblick belohnt. Das Innere stützt eine hölzerne Decke in englischer Gusseisen-Architektur wie sie auf dortigen Bahnhöfen zu finden war. Nicht sichtbar ist die Verbindung dieser Kirche zu Luther. Offenbar hatten sich seinerzeit der gelehrte Dietrich von Moltzan aus Kirch Grubenhagen und der Reformator persönlich kennengelernt. Und so wurde hier seit 1543 bereits evangelisch gepredigt, noch bevor in Mecklenburg offiziell die Reformation eingeführt worden war.