Comics aus dem Mittelalter und ein Orchester tausender Seevögel
Verchen - „Bu ba ba ba“ – modern wie ein Comic mutet der an die Decke gemalte frühmittelalterliche Mohren-Kopf mit Sprechblase an der Decke der Klosterkirche an. Was weiß er über die Benediktinerinnen, die hier einst siedelten, fromm lebten und arbeiteten? Auch sonst hat das Gotteshaus viel zu sagen. Etwa, dass hier sogar noch bis vor wenigen Jahren einige Ordensschwestern gelebten Glauben praktizierten. So war das evangelische Kloster offen für Pilgerschaft und Einkehr. Den Gedanken der Pilgerschaft möchte Pastor Detlev Brick jedoch aufrecht erhalten und einen Madonnenweg ins Leben rufen. Nach einer staunenden Einkehr in das meist offene Gotteshaus gibt der Pastor sicher gern mehr Infos dazu im Pfarrhaus gegenüber.
Aalbude - „Fährmann, hol öwer!“ So gerufen, muss das der „Käpt‘n“ am gegenüberliegenden Ufer ja ganz einfach hören, denn dieses ist nur wenige Meter entfernt. Trotzdem ist der Wasserweg über die Peene unerlässlich, um im rustikalen Ausflugslokal „Aalbude“ Mittags-Fisch auf der Terrasse zu haben. Wenn man den Fährmann freundlich bittet, macht er vielleicht vorher noch einen kurzen Abstecher auf den Kummerower See, wo sich ein weiter Überblick über das gigantische Gewässer gewinnen lässt – immer beobachtet von einem gut gekleideten Gast im schwarzen Frack, einer Schwalbe. Der „blinde Passagier“ scheint aber gern geduldet, denn er guckt munter aus einem eigens für ihn angebrachten Schilfkörbchen an der Decke.
Große Rosin - Was für eine selten zu sehende Welt sich doch eröffnet, wandert man auf einer schmalen Straße trockenen Fußes mitten durch die wieder vernässten Wiesen der Großen Rosin gleich hinter der „Aalbude“! Unzählige, sich in den Wellen spiegelnde Seegrasinseln, graphische Reihen kahler Baumskulpturen und -torsi malen bizarre Bilder. Dazu ist der muntere Gesang, das Geschnatter und Rauschen schlagender Flügel tausender Seevögel zu vernehmen. Und Eisvogel, Seeadler und Co. Sind natürlich vielfach und -farbig zu beobachten – ungestörter für beide Seiten jedoch vom abseits gelegenen Beobachtungsturm aus. Ins Schwärmen im wahrsten Wortsinn über diese Choreografien der Natur geraten kann man vor allem zu Tagesbeginn und -ende.