Vor fast 60 Jahren machten Wissenschaftler in einer Kiesgrube bei Pisede eine spektakuläre Entdeckung: Dachsbauten, die seit dem Ende der Eiszeit bis heute ununterbrochen bewohnt waren und damit zu einer der am längsten ununterbrochen bewohnten Tierbautenanlage in Mitteleuropa gehört. Es fanden von 1968 bis 1971 großangelegte Grabungen statt, bei denen Knochenreste von Wirbeltieren freigelegt wurden, einige davon mit großen Individuen-Anzahlen. Es wurden 64 Wirbeltierarten nachgewiesen, darunter Eiszeitziesel und Lemminge.
Im Jahr 2018 fanden erneute Grabungen an den Dachsbauten statt. Unter Einsatz moderner Methoden sollten neue Erkenntnisse gewonnen werden, die mit den damaligen nicht möglich waren. So ist es heute möglich, das Alter der Knochen mittels der C-14-Methode zu datieren und aus den Knochen DNA für weitere Untersuchungen zu extrahieren.
Der Naturpark lädt nun zu einer Exkursion zur berühmten Ausgrabungsstätte des Dachsbaus von Pisede ein, bei denen Sie Informationen über die Ausgrabungen von 1969-1971 und 2018 erhalten. Treffpunkt ist in Retzow am Ortsausgang in Richtung Neukalen.